Harsum (ssc). Gut ein Jahr ist Philipp Schlote Geschäftsführer der Schlote Technology, ein Unternehmen innerhalb der Schlote Gruppe. Zeit, mit der dritten Generation der Familie Schlote innerhalb des Unternehmens auf die vergangenen zwölf Monate zu schauen und einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Philipp Schlote, wie blicken Sie auf gut ein Jahr Geschäftsführerrolle der Schlote Technology?
Schlote: Vielseitig, anspruchsvoll und gleichzeitig blicke ich zufrieden zurück. Ich habe das Gefühl, dass ich gut in die Rolle der Geschäftsführung gefunden habe. Besonders anspruchsvoll war die Fusionierung der einzelnen Unternehmensbereiche zu einem Unternehmen. Aber dazu sicherlich später mehr.
Blicken wir noch etwas weiter in die Vergangenheit: Wie war Ihre Reise hin zum Geschäftsführer?
Schlote: Wenn ich meine Kind- und Teenie-rollen im Unternehmen mal ausklammere, ist das ganze vor einigen Jahren im Projektmanagement gestartet. Im Januar 2022 bin ich dann Werkleiter der ehemaligen Schlote FormTec an den Standorten Harsum und Harz geworden. Und ich glaube, in diesem Jahr vor dem Wechsel in die Geschäftsführung habe ich viel umgesetzt und das Bestmögliche rausgeholt. Natürlich gibt es immer Dinge, die noch besser laufen könnten. Aber ich bin mit der Verantwortung und den vielen Herausforderungen sehr fokussiert und zielstrebig umgegangen, was sich auch in den positiven Zahlen widergespiegelt hat.
Was waren für Sie die Top 3 Highlights in den letzten zwölf Monaten?
Schlote: Da ich nicht nur Geschäftsführer der Technology bin, sondern mein Vater, Jürgen Schlote, mich auch gerne für Sonderprojekte innerhalb der Schlote Gruppe einsetzt, ist ein großes Highlight für mich die Inbetriebnahme unserer PV-Anlage am Standort in Harsum. Übrigens bereits die dritte Groß-Anlage innerhalb unserer Schlote Gruppe. In Wernigerode und Brandenburg haben wir jeweils eine Stromerzeugung mit erneuerbarer Energie. Ein weiteres, aber eher persönliches Highlight war der Eintritt von Hugo Schornstein in die Geschäftsführung der Schlote Technology. Bereits im Projektmanagement war Hugo ein Mentor für mich und daher freue ich mich, dass ich hier in den nächsten Jahren weiterhin viel von ihm lernen kann. Denn ich glaube, dass man nie auslernt. Und das dritte Highlight war die Fusionierung der unterschiedlichen Firmierungen, wovon ich bereits kurz gesprochen hatte. Im September 2022 bestanden drei unterschiedliche Unternehmen bzw. Firmierungen an vier verschiedenen Standorten. Durch die Fusionierung zu einem Unternehmen, der heutigen Schlote Technology, schaffen wir eine stärkere Verbundenheit, effizientere Abläufe und Strukturen. Denn im Zuge dieser Fusionierung haben wir eine größere Umstrukturierung mit Fokus auf unseren Stärken vorgenommen und ein einheitliches ERP-System eingeführt. Also viele verschiedene, große Bausteine, die viel Kraft benötigten. Gleichzeitig bin ich sehr stolz, dass wir gemeinsam diese Veränderung vorangetrieben und gut umgesetzt haben.
Trotz Ihrer Rolle als Geschäftsführer haben Sie ein schönes Tagesritual, was Management und Werkmitarbeiter verbindet. Welches ist das?
Schlote: Jeden Mittag treffe ich mich mit einigen Kollegen aus dem Werk und aus dem Management zum Messschieberziehen. Dieses feste Ritual dauert nur gut zehn Minuten. Es schafft dennoch ein schönes Gemeinschaftsgefühl und ich bekomme kurz Abstand von meinem vollen Terminkalender. Oft entstehen im Nachgang dazu die besten Lösungen und Ideen. Darüber hinaus erdet es mich, besonders an sehr stressigen Tagen.
Schauen wir auf 2024: Wie sieht das kommende Jahr aus? Welche Meilensteine streben Sie an?
Schlote: Gemeinsam mit Hugo Schornstein haben wir in den letzten Monaten intensiv an der Unternehmens- und Wirtschaftsplanung gearbeitet. Wir wollen im Jahr 2024 die zehn Millionen Euro Umsatzmarke knacken. Gleichzeitig soll prozentual eine zweistellige Umsatzrendite erreicht werden.
Sie tun viel in der Technology für ein gutes Arbeitsklima. New Work ist in aller Munde. Was bedeutet dies für Sie und welche Rolle spielt für Sie das Thema?
Schlote: Meine ersten beruflichen Schritte waren außerhalb der Schlote Gruppe und dort habe ich bereits früh erleben dürfen, welche Erwartungen und Bedürfnisse mittlerweile von Mitarbeitenden an den Arbeitgeber vorhanden sind. Es ist sicherlich eine andere Haltung als noch in der Generation meines Vaters. Und ich glaube, wir sind noch mitten im Wandel. Hierauf muss man als Arbeitgeber reagieren, um attraktiv zu bleiben. Aus diesem Grund beschäftige ich mich sehr viel mit dem Thema. Ich möchte, dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein gutes Arbeitsklima haben, einen modernen, ergonomischen Arbeitsplatz vorfinden und ganz wichtig: Spaß! Spaß im Team, Spaß bei der Arbeit haben, sodass jeder gerne zur Arbeit kommt. Und mein Beitrag dazu ist unter anderem, für ein tolles Arbeitsklima zu sorgen. Um etwas konkreter zu werden: Basics wie eine offene Feedbackkultur sind für uns bereits Standard, was uns auch in Befragungen widergespiegelt wird. Wir haben modernste Ausstattung der Büroplätze mit standardmäßig zwei Monitoren und höhenverstellbaren Tischen. Die Schlote Technology hat mehrere Standorte und überall bieten wir individuell basierend auf den Wünschen der Mitarbeitenden bestimmte Angebote. Darunter fallen Teamevents oder auch schöne Rituale. In Harsum machen wir beispielsweise immer freitags zusammen Mittag. Diese kleinen Dinge machen den feinen Unterschied für ein gutes Arbeitsklima.
Ihr Vater, Jürgen Schlote, ist Inhaber und Geschäftsführer der Schlote Gruppe. Sie sind nun die 3. Generation Familie Schlote. Ihre Oma hat das Unternehmen gegründet. Was verbinden Sie ganz persönlich mit dem Unternehmen Schlote?
Schlote: Ich bin natürlich mit dem Unternehmen Schlote aufgewachsen. Mit acht Jahren durfte ich Papier schreddern und wahrscheinlich war das eher eine Beschäftigungsmaßnahme seitens meiner Eltern (lacht). Mit 15 habe ich meinen ersten Ferienjob in der Fertigung gemacht und so mein Taschengeld aufgebessert. Daher kenne ich die Arbeit im Shopfloor genauso wie im Management. Ich denke, dass ist neben der persönlichen Bindung zum Unternehmen ein immenser Vorteil in meiner Rolle als Geschäftsführer.
Schlote in der 4. Generation: Wie könnte das Stand heute wohl aussehen?
Schlote: Mein Vater, Jürgen Schlote, hat drei Kinder – mit meiner Zwillingsschwester, meiner jüngeren Schwester und mir gibt es bereits drei Enkelkinder und ein viertes ist unterwegs. Also soweit sieht es mit der 4. Generation ganz gut aus.
Lieber Philipp Schlote, vielen Dank für Ihre Zeit und dieses Interview.
Schlote: Ich danke Ihnen.